Handwerk muss endlich kooperieren!
„Herr Vogel, sie sollten sich da an die Konzepte Ihrer Dachorganisation halten!“

Der Hauptgeschäftsführer des Handwerkskammertages in Baden-Württemberg, Oskar Vogel, beklagt sich, dass man keine Lehrlinge finde, weil sie in den beruflichen Vollzeitschulen Warteschleifen drehen.

Nach Aussagen des Handwerks sind viele Jugendliche nicht ausbildungsreif und die Schülerinnen und Schüler werden in beruflichen Vollzeitschulen, in sogenannten „Warteschleifen“ auf den Beruf vorbereitet. Auf der anderen Seite suchen die Handwerksbetriebe händeringend Lehrlinge zur Fachkräftesicherung.

Die Aussage vom 02.10.2014, im Schwarzwälder Boten/ Baden-Württemberg, dass der Handwerkskammertag nichts davon hält, das differenzierte berufliche Schulsystem beizubehalten, gefährdet das Ausbildungssystem in Deutschland, so der BLBS Bundesvorsitzende Eugen Straubinger und der BLV Landesvorsitzende Herbert Huber.

Begründung:

Das System der berufsbildenden Schulen, das die Berufsschule und die berufsbildenden Vollzeitschulen umfasst, leistet bei der Berufsorientierung, der beruflichen Grundbildung und der Ausbildung einen wichtigen Beitrag, Schülerinnen und Schüler ausbildungsreif zu machen und einen von Schülern und Eltern angestrebten mittleren oder höheren Bildungsabschluss zu erreichen.

BLBS und BLV weisen darauf hin, dass viele Betriebe mittlerweile einen mittleren Bildungsabschluss als Voraussetzung fordern und auch das Handwerk diese Jugendlichen als Azubis benötigt und daher positiv bewerben sollte.

Viele Handwerksbetriebe schließen Ausbildungsverträge erst kurz vor Schuljahr-/ Ausbildungsbeginn ab und müssen dann feststellen, dass qualifizierte Bewerber schon Angebote anderer Betriebe angenommen haben. Auch die Verbesserung der Bedingungen und die zeitliche Belastung sowie die Forderung von Zusatzqualifikationen, die in den beruflichen Schulen erworben werden können, stellen einen Beitrag des Handwerks zur Fachkräftegewinnung dar. Über den Eltern- und Schülerwillen hinweg vermeintliche Konkurrenzangebote abzuschaffen, entspricht nicht der bisherigen Kooperationshaltung des Handwerks.

Es wäre besser, wenn der Vertreter der Handwerkskammer mit den Vertretern der beruflichen Schulen kooperieren würde, um gemeinsame Lösungen zu finden.

„Herr Vogel, sie sollten sich da an die Konzepte Ihrer Dachorganisation halten“, die den richtigen Weg, die Kooperation mit den Berufsschullehrerverbänden und den Lehrkräften an den beruflichen Schulen, vorschlägt, so Straubinger und Huber.