BLBS: Warum werden wir nicht gefragt?

Der Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen (BLBS) nimmt mit besonderem Interesse zur Kenntnis, dass die Regierungen der Länder, die in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) vereint sind, die Jugendarbeitslosigkeit in Europa stärker bekämpfen wollen. Dazu haben sie sich auf einen „Jugendaktionsplan“ geeinigt.

Darin fordert die Organisation unter anderem, die jungen Menschen besser auf die Arbeitswelt vorzubereiten, die Anzahl derer zu verringern, die die Schule ohne Abschluss abbrechen, und die Berufsausbildungsgänge qualitativ zu verbessern und relevanter zu gestalten, etwa indem die Ausbildung am Arbeitsplatz mit der in Berufsschulen kombiniert wird.

Der Bundeshauptvorstand des BLBS war sich bei seiner letzten Sitzung einig,

  • dass es wenig zielführend ist, die Organisation der dualen beruflichen Bildung, wie sie in Deutschland seit vielen Jahren selbstverständlich ist, einfach auf die Länder zu übertragen, in denen die Jugendarbeitslosigkeit sehr hoch ist,
  • dass bei der Übertragung der Organisation die gewachsenen Strukturen und die gesellschaftliche Verankerung in diesen Ländern deutlicher berücksichtigt werden müssen und
  • dass die Verschränkung von fachtheoretischen Inhalten mit der Praxis sowie die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen, wie sie in den Berufsschulen vermittelt werden, erst eine vollständige Berufsausbildung ermöglichen.

Daher stellen sich für den BLBS folgende Fragen:

  • Warum wird der BLBS beim Aufbau der Berufsschulen in diesen Ländern nicht beteiligt?
  • Warum werden die Erfahrungen der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen nicht mit in diesen Aufbau einbezogen?

Wir sind bereit und bieten hiermit unsere Hilfe und Erfahrungen bei Anpassungs- und Qualifizierungsmaßnahmen an!